Im Pedelec-Kurs in Rüthen gibt's viel zum Umgang mit E-Bikes zu lernen
Rüthen – „Was fällt euch schwer? Was möchtet ihr verbessern?“, fragt Michael Kura die sechs Teilnehmerinnen (mit mir sieben) des Pedelec-Kurses in der Kaiserkuhle. Auf Antworten muss er nicht lange warten. „Ich habe Probleme mit Kurven“, „Ich kann am Berg nicht gut anfahren“ und „Ich kann schlecht auf- und absteigen“ – die Frauen haben ganz genaue Vorstellungen von dem, was sie lernen möchten. Und ich? Tja, ich schaue einfach mal, was auf mich zukommt. Mit meinen zarten 35 Jahren bin ich mit Abstand die Jüngste in der Runde. Und sind wir mal ehrlich, Fahrrad fahren kann ich doch. Dass aber auch mir nicht alles locker von der Pedale geht, wird sich nur wenig später herausstellen.
Nach einem rund 20-minütigen Theorie-Teil, in dem Michael Kura kurz die wichtigste Pedelec-Technik erklärt, geht es raus auf den Übungsplatz. Denn „man kann theoretisch viel erklären, das hilft aber in der Praxis nicht“, sagt Alexandra Kura, die gemeinsam mit ihrem Mann den Kurs leitet. Die beiden haben einige Übungen vorbereitet. Um die Gruppe fit im Umgang mit dem E-Bike zu machen, stehen unter anderem präzises Bremsen, Blick- und Lenktechniken, Kurven- und Schrägfahren sowie Handling und Geschicklichkeit auf dem Trainingsplan. Aber: „Alle Übungen sind freiwillig, hier wird niemand zu irgendwas gezwungen“, versichert Michael Kura.
Hochmotiviert schwingen sich alle auf den Sattel und folgen den beiden Kuras auf den Übungsplatz. Um ein Gefühl für das eigene Rad zu bekommen, sollen wir als erstes schieben und abwechselnd die Vorderradbremse (links am Lenker) und die Hinterradbremse (rechts) betätigen und beobachten, wie das E-Bike reagiert.
Im zweiten Schritt bekommen wir die Aufgabe, das Fahrrad als Roller zu benutzen. Mit dem rechten Fuß auf der Pedale, während der linke Fuß Schwung gibt, ist kein Problem für mich. Andersherum fühle ich mich wie der größte Tollpatsch. Hinzu kommt, dass mir der Sattel ziemlich unsanft gegen die Hüfte drückt. Also Schluss damit. Alle Übungen sind ja schließlich freiwillig.
Weiter geht es mit Kurven. Rote Hütchen geben uns die Fahrbahn vor, die Anweisung lautet: „Achtet darauf, dass die Pedale des kurveninneren Beins oben ist. Durch leichte Schräglage des Pedelecs kann es sonst passieren, dass, wenn die kurveninnere Pedale unten steht, sie über den Boden schrabbt.“ Nichts leichter als das, oder? Das Beweisfoto, das zeigt, dass ich genau mit dem falschen Fuß unten durch die Kurve fahre, habe ich mal unauffällig verschwinden lassen. Also noch mal von vorne und diesmal: volle Konzentration. Das kurveninnere Bein muss oben sein. Geschafft!
Beim Slalomfahren sind die Hütchen Zentrum des Blickfelds. Schnell nacheinander links und rechts um die Kurven zu fahren, erweist sich als ganz schön knifflig und das ein oder andere Hütchen leidet stark unter den schwarzen Gummireifen. Ähnlich sieht es beim Linksabbiegen mit Handzeichen und Schulterblick aus. Aber mit jedem Mal werden die Zweiradfahrerinnen sicherer.
Auch das Anfahren am Berg wird geübt. „Legt einen kleinen Gang ein und dreht die Pedale, auf die ihr steigt, hoch, damit ihr direkt genug Schwung kriegt“, erklärt Michael Kura. Zum Schluss folgt die Königsdisziplin. Die Fahrt unter einem Seil hindurch, von dem eine Wäscheklammer abgenommen und im zweiten Durchgang wieder angeklammert werden soll. Jetzt kommen alle geübten Techniken zusammen. Anfahren, präzise bremsen, das Seil und die Fahrtrichtung im Blick behalten, eine Hand vom Lenker lösen, um die Klammer zu fassen. Sichtlich stolz und zufrieden verabschiedet sich schließlich die Gruppe voneinander. Der allgemeine Tenor: „Schön war’s!“
Wer jetzt Lust hat, selbst einmal an einem Pedelec-Kurs teilzunehmen, hat noch am 11. und am 17. Juni die Chance. Anmeldung bei Michael Kura unter Tel. (01 51) 52 05 89 02.
MSC Fahrer gehören zur Spitze in Deutschland
Einen würdigeren Rahmen für die Ausrichtung des Bundesendlauf des ADAC ist kaum zu überbieten. 16 Bundesländer entsandten ihre schnellsten Kartslalomfahrer ins Olympiastadion nach Garmisch Partenkirchen. Die Anspannung stieg, denn als die beiden MSC Fahrer Cooper Fechner und Piet Cußmann mit der NRW Flagge und den weiteren Fahrern aus NRW ins Olympiastadion einzogen, wussten sie endgültig, dass diese beiden gegen die schnellsten Fahrer aus ganz Deutschland antreten mussten. Sie traten nicht nur für sich und ihrem MSC Bergstadt Rüthen an, sie vertraten ebenfalls ihr Bundesland NRW und den ADAC Westfalen. Ehrfürchtige Blicke auch von den mitgereisten Eltern und Betreuern. Nach dem Streckenrundgang wurde es dann ernst für die beiden Grundschüler. Analyse des Parcours, Sitzprobe im Kart und irgendwie nur noch die Anspannung und Nerven unter Kontrolle bekommen. Was Piet und Cooper in der langen Saison geleistet haben, verdient seinen absoluten Respekt. Die Vorläufe mit Bravour geschafft, dann die allesentscheidenden Endläufe und noch die NRW Meisterschaft. Und jetzt standen sie vor einer beeindruckenden Kulisse und mussten beweisen, dass sie die Schnellsten sind. Eine wahre Nervenschlacht. Das Wetter meinte es nicht gut. Regen und kalte Temperaturen verhießen nichts Gutes. Die Startreihenfolge wurde ausgelost. Piet musste relativ früh ran. Hochkonzentriert absolvierte er seinen Trainingslauf. Fehlerfrei und schnell. Viel Zeit zur Analyse blieb nicht. Dann der direkt darauffolgende Wertungslauf. Es passte alles. Piet löste Jubelschreie im Lager vom MSC und dem ADAC Westfalen aus. Das Live Timing bestätigte Platz zwei. Auch im zweiten Lauf zeigte Piet äußerlich keine Nerven. Dass Team war nicht mehr auf ihren Plätzen. Immer wieder der Blick zur Zeitmessung und der Blick zurück zu Piet. Cußmann wollte den Titel. Unter widrigsten Wetterverhältnissen stand er am Start. Piet kämpfte mit dem Kart, setzte alle Anweisungen vom Trainer um und beendete seinen Lauf mit einer Top Zeit. Am Ende verfehlte er knapp das Podium. Mit Stolz nahm er aber am Ende der Veranstaltung seinen Pokal als viertschnellster Kartfahrer aus Deutschland entgegen. Dann bereitete sich Cooper Fechner vor. Im Rennanzug, Helm und Handschuhe an, stand er am Vorstart und nahm die letzten Anweisungen vom Trainer entgegen. Sein Puls schnellte in die Höhe, als er im Kart Platz nahm. Als die Startampel auf Grün wechselte peitschte Cooper das Kart durch den Parcours. Fehlerfrei und top Zeit. Dann der erste Wertungslauf. Er war schnell unterwegs, zu schnell, denn kurz vor Schluss touchierte er eine Pylone welche ihm zwei Strafsekunden einbrachte. Fassungslos nahmen die Trainer und Betreuer dieses zur Kenntnis. Der Titeltraum war geplatzt. Mit einer unglaublich schnellen Zeit aber trotz zwei Strafsekunden, lag er immer noch auf Rang 18. Jetzt war das ganze Team gefragt. Tränen flossen.
Cooper bereitete sich für den zweiten Lauf vor. Er zeigte keine Regung, als er ins Kart stieg. Er wusste und musste jetzt liefern. Totenstille im ADAC Lager. Daumen drücken für den allesentscheidenden Lauf. Cooper schloss sein Visier und starrte auf die Startampel. Als das grüne Licht anging, peitschte er das Kart durch das Olympiastadion. Mit viel Wut und Adrenalin über seinen Fehler im ersten Lauf, wollte er allen beweisen, dass er zum Titelfavoriten gehörte. Tatsächlich dokumentierte Fechner mit einem sehr schnellen und fehlerfreien Lauf sein ganzes Können. Nach der Zieldurchfahrt ging bei ihm nichts mehr. Zu groß war die Enttäuschung über diesen einen kleinen Fehler. Er wäre Vizemeister geworden. Doch durch den Fehler rutschte er auf Platz 11. Trotzdem konnten alle MSC Fahrer sehr Stolz auf ihr Erreichtes haben. Denn sie trugen dazu bei, dass die Mannschaft des ADAC Westfalen den Siegertitel für sich verbuchen konnte. Für Cooper endet die Reise noch nicht, denn durch den vierten Platz bei der NRW Meisterschaft, löste er das Ticket zur Deutschen Meisterschaft die an der Rennstrecke in Oschersleben am kommenden Wochenende stattfinden wird. Krone richten und vielleicht dort den Titel holen. Mit der Gewissheit zu den schnellsten Kartfahrern Deutschlands zu gehören, traten sie die Heimreise an. Es bleibt eine tolle Erinnerung über das Erreichte vor einer eindrucksvollen Kulisse.
Motorsportler feiern ihre Erfolge
Ausgelassene Stimmung und eine wahre Pokalflut bei der diesjährigen Sportlerehrung des MSC Bergstadt Rüthen. Finn Kruse gewinnt mit denkbar knappem Vorsprung verdient den Titel Clubmeister 2024. 60 Motorsportler wurden mit Pokalen ausgezeichnet.
Der MSC Bergstadt Rüthen zählt zu den aktivsten und auch erfolgreichsten Motorsportclubs in ganz Deutschland. Ob im Jugendkartsport, Automobilrennslalom oder auch international in Langstreckenpokalserien, sind die Motorsportler aus Rüthen sehr erfolgreich unterwegs. Es war eine lange und harte Saison, die nun ihren würdigen Abschluss hatte. Sieg und Niederlagen waren die ständigen Begleiter. Die Spannung stieg ins Unermessliche. Wer beerbt den Titel von Samantha Lellek, die zwei Jahre unangefochten an der Erfolgsspitze des Vereins stand?
Gerade die Jugendarbeit innerhalb des Vereins steht im Vordergrund. 22 aktive Kinder und Jugendliche zeigten im vergangenen Jahr ihr Können. Ob die Vorläufe, Endläufe, NRW Meisterschaften, die Teilnahme an dem Bundesendlauf in Garmisch Partenkirchen oder die Deutsche Meisterschaft in Oschersleben. Überall fuhren die Bergstädter um den Sieg mit. In der Kartslalommeisterschaft holte sich nach dieser Topleistung verdient Cooper Fechner den Titel vor seinem Freund und Vereinskollegen Piet Cußmann. Platz drei ging an Nico Benzler. Auch in der weiteren Nachwuchssparte, ADAC Youngster Slalom Cup waren die MSC Fahrer schnell und erfolgreich unterwegs. Hier ging der Sieg an Finn Kruse gefolgt von Marco Jedreizak und Nick Schüller. Bei der Beginnerklasse war es ebenfalls sehr spannend. Hier holte sich Julius Krüger vor Phil Nekwapil und Nico Benzler den Titel. In der sogenannten Meisterklasse war der Kampf um den Titel geprägt durch die Auswärtserfolge in ganz Deutschland. Hier holte sich Marvin Schnitger vor seinem jüngeren Bruder Nico ( Platz 2 ) und Kai Jüngling ( Platz 3 )den Titel. In der Klasse der Ü 47 entbrannte ein Dreikampf. Hier gewann Rainer Schnitger vor Ralph Noelle und Thomas Nettlenbusch die Klasse. Auch die Damen zeigten großen Motorsport. Samantha Lellek konnte zwar den Titel Clubmeisterin nicht verteidigen, zeigte aber in ganz Deutschland bei zahlreichen Motorsportveranstaltungen ihr großes Potential mit vielen Podestplätzen und innerhalb der vereinseigenen Clubmeisterschaft den ersten Platz. Die weiteren Platzierungen gingen an Gisela Schnitger gefolgt von Sabrina Schüller. Es war eine sehr spannende Saison in der sich Finn Kruse mit einem Punktevorsprung von nur 0,9 Punkten den verdienten Titel des Clubmeisters sicherte.
Auch im kommenden Jahr ist der Terminkalender wieder prall gefüllt. Neben den vereinseigenen Veranstaltungen wie der Kartslalom, ADAC Youngster Slalom Cup und auch die eigene DMSB und auch Clubsport Slalom Veranstaltung wird der Verein Teilnehmer aus ganz Deutschland in Rüthen begrüßen dürfen. Auch die DTM (Deutsche Tourenwagen Meisterschaft) ist fest in MSC Hand. Hier unterstützt der MSC den ADAC Westfalen in der Durchführung dieses Großevent am Nürburgring. Auch international werden die Rüthener wieder für Aufsehen sorgen. In den Langstreckenserien werden Andre Kern und Oliver Frisse wieder für den MSC an den Start gehen. Aber auch die Jüngsten fiebern schon jetzt der kommenden Saison entgegen. Bereits ab April geht die Hatz um Punkte und Pokale weiter. Mission Titelverteidigung in allen Sparten ist das große Ziel. Mit viel Herzblut werden die 60 Aktiven durchstarten.